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Friedrich Frahm
von Michael Striewe

Wer den seriösen älteren Herren zum ersten Mal spricht, entdeckt bald in ihm den klugen Kaufmann und kreativen Designer. Daß hier ein listiger, schmunzelnder und häufig auch wohlwollend-entlarvender Kunstschaffender von schier nichtendenwollender Aktivität am Werk ist, wird einem zwar bald, aber gleichzeitig überraschend klar.
Weitab jener kommerzbestimmten und daher nur instinktiv begreifbaren Unterleibskunst großspuriger Darstellungen reagiert Friedrich Frahm feinfühlig auf Zeitgeist und Aktualität; häufig greift er sogar sehr direkt an, wenn ihm Logik, Fairneß, Mitgefühl und Engagement zu kurz kommen.

Die hier präsentierte Auswahl seiner Collagen entstand seit 1986. Auch die schwarz.weiß Abbildungen sind im Original farbig. Obwohl Frahm nicht mal zugezogener St. Paulianer ist, haben Lokalkolorit und gesellschaftliche Ausprägungen dieses Stadtteils ihn gebannt. Der thematische Handlauf ist unser ständiges Würgen an erotischen Leiterscheinungen unserer Existenz; mit der daraus resultierenden Verlogenheit ensteht der Nähboden für Frahms Kreativität. Der naiven Wucht ist nicht zu entkommen; sie provozieren den Griff in den Hosenschlitz alltäglicher Heuchelei.

Seine Türen - Hinweis auf eine fast vergessene berufliche Selbst- ständigkeit als Hersteller von Feuerschutztüren - öffnen sich als Zu- gang zu Persönlichkeiten und größeren thematischen Zusammen- hängen. Man findet diese Türen allerorts in Hamburg; auch das Sielmuseum an der Hamburger Hafenstraße betont mit einer von Frahm gestalteten Tür Skurrilität und Vielfalt seiner Exponate.

Wissen Sie, wie viele Jahre seines Lebens Karl May an den Schauplätzen seiner Romane zubrachte? Eben! - Friedrich Frahm ist der Karl May St. Paulis. Genau deshalb hat er so unendlich viel zu erzählen.